Muss ich dem Kunden einen Rabatt gewähren?

Wenn Du als Anbieter von Produkten oder Dienstleister einen Rabatt gewährst, dann soll dieser als Kaufanreiz für Deinen Kunden dienen. Der Rabatt lenkt die Aufmerksamkeit Deines Kunden auf Deine Ware oder Dienstleistung und vermittelt diesem, dass er von einem erhöhten Nutzen profitiert, wenn er auf Dein Angebot eingeht. Dein Unternehmen sollte sich genau informieren, wie der Rabatt funktioniert und ob es sich für Dich lohnt, wenn Du den Preisnachlass gewährst.

Was ist ein Rabatt?

Der Rabatt ist ein Preisnachlass auf den regulären Kaufpreis eines Warenangebots oder einer Dienstleistung. Anbieter geben einen Rabatt durch die Nennung eines bestimmten Prozentsatzes, wie zum Beispiel 10% an. Der Rabatt ist keine normale Preissenkung, da er durch die Nennung des Prozentsatzes zwei Preise bezeichnet. Der Kaufanreiz funktioniert beim Rabatt insbesondere durch den Vergleich der beiden Preise miteinander. Der reguläre Preis dient hierbei als Ausgangswert, von dem ein bestimmter Prozentsatz abgezogen wird, um diesem den günstigen Rabattpreis gegenüber zu stellen. Dabei sollte der reguläre Preis so berechnet werden, dass er sämtliche anfallende Kosten deckt und dem Gewinn des Unternehmens beiträgt. Dies gelingt Dir mit der Vorwärtskalkulation, die Du vorab durchführen solltest. Der Vergleich der beiden Preise führt dem Kunden seinen Vorteil beim Kauf mit Deutlichkeit vor Augen. Hinter dem Einsatz des Rabattes als Instrument zur Preisgestaltung steht meist ein besonderer Anlass.

Warum gewähren Unternehmen einen Rabatt?

Der zentrale Anlass für die Gewährung von Rabatten liegt in einer Erhöhung des Absatzes. Der Rabatt ist ein klassisches Instrument der Preispolitik von Unternehmen. Händler und Dienstleister setzen den Preisnachlass gezielt ein, um das Kaufverhalten ihrer Kunden zu beeinflussen. Dabei verfolgen sie kurzfristige und langfristige Ziele unterschiedlicher Art.

  • Kundenbindung: Rabatte in verschiedenen Formen sollen den Kunden an das Unternehmen binden. Vom Treuerabatt über den Kundenrabatt bis hin zum Sonderrabatt gelten eine Reihe von Rabatten dem Kaufinteressenten und seinem langfristigen Verbleib als Kunde des Unternehmens.
  • Neukundengewinnung: Für die Neukundengewinnung dienen Rabatte als klassische Köder. Denn der besonders niedrige Preis dient als Türöffner für den ersten Einkauf. Dieser führt den Kunden an das Unternehmen und zukünftige Vorteile heran.
  • Markteinführung: Neue Produkte müssen den Kunden erst überzeugen und für sich gewinnen. Um dem Kunden den Zugang zum neuen Produkt zu erleichtern, dient der attraktive Rabattpreis.

Wie kalkulieren Unternehmen ihren Rabatt?

Unternehmen müssen die Gewährung von Rabatten bereits in der Preiskalkulation berücksichtigen. Denn der Preisnachlass soll nicht dazu führen, dass der Gewinn absinkt. Werden Preise berechnet, die Rabatte einbeziehehen, werden in der Rechnung die beiden Komponenten Listenverkaufspreis und Zielverkaufspreis angesetzt. Der Listenverkaufspreis ist der normale Preis, während der Zielverkaufspreis den Rabattpreis darstellt.

Beispielrechnung für den Rabatt:
Der Rabatt beträgt zum Beispiel 5%, während die Ware zum Zielverkaufspreis von 20 Euro verkauft werden soll. Der Anbieter setzt bei seiner Rabattkalkulation eine Dreisatzrechnung an. Der Listenverkaufspreis entspricht dabei 100%. Er ist der Preis, der ermittelt werden muss, damit durch den Rabatt kein Verlust entsteht. Der Zielverkaufspreis wird mit 100% – 5% = 95% angesetzt. Die Rechnung zur Festlegung des Listenverkaufspreises lautet: 20 Euro x 100 / 95 = 21,05 Euro.

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Welche Arten von Rabatt gibt es?

Rabatte sind ein wichtiges Instrument für Deine Preisgestaltung. Sie dienen in erster Linie dazu, den Absatz Deines Unternehmens zu steuern. Deinen Preisnachlass kannst Du in mehreren Formen einsetzen, um unterschiedliche Ziele zu verfolgen.

  • Mengenrabatt: Vom Mengenrabatt profitieren Kunden, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums größere Mengen eines Produkts einkaufen. Der Mengenrabatt kann dazu dienen, gelagerte Waren gezielt abzuverkaufen, um Platz für neue Waren zu schaffen. Er kann aber auch Kunden mit erhöhtem Warenbedarf an das Unternehmen binden.
  • Kundenrabatt: Der Kundenrabatt lädt Kunden ein, sich im Unternehmen zu registrieren, um Vorteile beim Einkauf zu erhalten. In Ladengeschäften geschieht das meist zusammen mit der Vergabe einer Kundenkarte. Legt der Kunde seine Kundenkarte beim Bezahlen an der Ladentheke vor, dann erhält er einen Rabatt auf seinen Einkauf. Der Kundenrabatt kann ebenso durch einen Onlineshop erteilt werden, wenn sich der Kunde dort registriert. Der Kundenrabatt wird eingesetzt, um Kunden an das Unternehmen zu binden.
  • Treuerabatt: Der Treuerabatt belohnt Stammkunden mit einem Preisnachlass. Auch sie sollen durch den Preisnachlass dazu eingeladen werden, dem Unternehmen weiterhin treu verbunden zu bleiben.
  • Aktionsrabatt: Aktionsrabatte senken die Preise für bestimmte und begrenzte Zeiträume. Sie werden zu besonderen Anlässen, wie zum Beispiel zur Lagerräumung oder vor regulären Feiertagen eingesetzt, um vermehrt Kunden anzusprechen.
  • Frühbezugsrabatt: Auch der Frühbezugsrabatt stellt seinen Preisvorteil für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung. Er lädt Kunden dazu ein, möglichst früh zu bestellen oder zu kaufen. Der Preisvorteil bezieht sich auf bestimmte Artikel, wie zum Beispiel Flugtickets für die Weihnachtszeit, die bereits im Oktober zum Rabattpreis gebucht werden können.
  • Barzahlungsrabatt: Der Preisnachlass wird für eine schnelle und bare Bezahlung gewährt.
  • Sonderrabatt: Diese Form des Rabatts bevorzugt gezielt eine ausgewählte Personengruppe, wie zum Beispiel Rentner, Studenten oder Mitarbeiter einer Firma.
  • B2B Rabatte: Lieferanten gewähren ihren Geschäftspartnern B2B Rabatte für die Erfüllung bestimmter Funktionen in der Zusammenarbeit.
    • Funktionsrabatt: Der B2B Rabatt bietet Geschäftspartnern, wie Einzelhändlern oder dem Großhandel Preisnachlässe vom Listenpreis an. Der Funktionsrabatt wird den Unternehmen dafür gewährt, dass sie bestimmte Funktionen des Warenvertriebs übernehmen, wie zum Beispiel Lagerhaltung durch den Großhändler.
    • Händlerrabatt: Ein weiterer Rabatt unter Geschäftspartnern ist der Händlerrabatt. Warenhersteller und Fertigungsbetriebe geben ihren Händlern mit dem Rabatt einen Preisanteil für den Weiterverkauf ihrer Produkte.

Warum ist Skonto kein Rabatt?

Der Rabatt ist ein Preisnachlass, der sich auf den Verkaufspreis bezieht. Bei der Bezahlung von Waren oder Dienstleistungen schlägt sich der Rabatt automatisch nieder. Der Rabatt ist bereits vor dem Vertragsabschluss vereinbart und damit garantiert. Das Skonto hingegen ist ein Preisnachlass, der nur dann in Anspruch genommen werden kann, wenn der Kunde innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens seine Rechnung bezahlt. Das Skonto kann demnach nur unter einer klar benannten Bedingung angewendet werden. Erfüllt der Kunde die Bedingung nicht, entfällt das Skonto. Das Skonto wird eingesetzt, um die Zahlung zu beschleunigen und die Liquidität des Lieferanten zu erhöhen. Damit stellt das Skonto eine Form der Zinsvergütung für die sofortige Zahlung. Das Skonto berechnen Lieferanten, indem sie den Skontobetrag auf ihrer Rechnung separat ausweisen. Der Kunde erhält damit die Möglichkeit, das Skonto innerhalb der Zahlungsfrist zu nutzen oder aber die volle Rechnungssumme zu bezahlen.