Mehrwertsteuer unter der Lupe mit dem Brutto-Netto-Rechner

Wie hoch eine anfallende Steuer auf eine Ware oder eine Dienstleistung ausfällt, kannst Du mit einem Brutto-Netto-Rechner ermitteln. Entweder muss noch eine Steuer auf einen Nettobetrag aufgeschlagen werden oder aber aus einem Bruttobetrag ist die enthaltene Steuer zu errechnen. Der Brutto-Netto-Rechner gründet daher auf zwei verschiedenen Ausgangssituationen, für die er jeweils einen anderen Rechenweg anlegt. Der gewählte Rechenansatz führt zur Ermittlung des Nettobetrages, der Steuer oder des Bruttobetrages.

 
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Rechenrichtung


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Wann wird ein Brutto-Netto-Rechner angewendet?

Immer dann, wenn eine Steuer zum Beispiel für eine Ware, eine Dienstleistung, ein Gehalt sowie für Wertbestände oder Geldbewegungen fällig wird, kommt der Brutto-Netto-Rechner zum Einsatz. Sämtliche Vorgänge, die im wirtschaftlichen oder im privaten Leben mit einem Geldfluss auftreten und die mit einer Besteuerung einhergehen, zerfallen in die Bestandteile Brutto-, Netto- und Steuerbetrag. Der Bruttobetrag bezeichnet dabei die Summe aus Netto- und Steuerbetrag. Der Nettobetrag hingegen bezeichnet den reinen Ertragswert einer gelieferten Ware, einer erbrachten Dienstleistung oder eines Wertbestandes, auf den noch keine Steuer aufgeschlagen wurde.

Brutto-Rechner – wie ermittelst Du den Bruttobetrag?

Auf einen Nettobetrag gilt es, die Mehrwertsteuer aufzuschlagen, um den Bruttobetrag zu erhalten.

Am Anfang der Rechnung steht mit dem reinen Warenwert oder dem Wert der Dienstleistung der Nettobetrag. Auf diesen wird die Mehrwertsteuer aufgeschlagen. Um den Bruttobetrag zu erhalten, musst Du zunächst die Mehrwertsteuer ausrechnen. Danach addierst Du den Nettobetrag und die Mehrwertsteuer.

Mehrwertsteuer-Rechner – Wie ermittelst Du die Mehrwertsteuer?

Die Ermittlung der Mehrwertsteuer geschieht in den zwei Rechnungsschritten der einfachen Prozentrechnung. Dabei multiplizierst Du den zugrunde liegenden Nettobetrag mit dem Steuersatz, also entweder mit der Zahl 19 oder der Zahl 7 und teilst das Ergebnis durch den Wert 100.

Beispiel: Brutto-Rechner

Ein Bürostuhl hat einen Warenwert von 50 Euro. Wie hoch ist der Bruttowert?

Die Rechnung:
50 + (50 x 19/100) = 59,50

Netto Rechner – wie ermittelst Du den Nettobetrag?

Auch aus einem Bruttobetrag musst Du zunächst den Mehrwertsteuerbetrag ermitteln, um den Nettobetrag zu erhalten.

Teile den Bruttobetrag durch 119 (bei 19% MwSt) oder durch 107 (bei 7% MwSt). Um die Mehrwertsteuer zu erhalten, multiplizierst Du das Ergebnis mit dem Steuersatz, also mit 19 oder mit 7. Zur Ermittlung des Nettobetrages ziehst Du anschließend die Mehrwertsteuer vom Bruttobetrag ab.

Beispiel Netto-Rechner

Ein Bürotisch kostet 238 Euro. Wie hoch ist die enthaltene Mehrwertsteuer und wie hoch ist der Warenwert?

Die Rechnung:
1.) 238 / 119 = 2
2.) Ermittlung MwSt: 2 x 19 = 38
3.) Ermittlung Nettobetrag: 238 – 38 = 200

Was bedeutet brutto-netto? – Ganz kurz erklärt

Die wichtigsten Begriffe im Umgang mit Erträgen, Lohnkosten oder Preisen für Waren und Dienstleistungen heißen brutto und netto.

Netto:

Netto enthält keine Steuer
Netto = Brutto – Steuerbetrag

Brutto:

Brutto enthält Steuer
Brutto = Netto + Steuerbetrag

Was bedeutet Brutto-Netto beim Gehalt? Was ist ein Brutto-Gehalt und was ein Netto-Gehalt?

In ihrem Arbeitsvertrag vereinbaren der Arbeitgeber und sein zukünftiger Mitarbeiter das so genannte Bruttogehalt. Der Bruttolohn bezeichnet den Betrag, den der Arbeitgeber an seinen Mitarbeiter aufwendet. Am Monatsende erhalten Arbeitnehmer ihren Lohn mit einer Kontoüberweisung. Der Überweisungsbetrag ist jedoch erheblich geringer als der vereinbarte Bruttolohn. Denn vor der Überweisung muss der Arbeitgeber einen gesetzlich festgelegten Anteil vom vereinbarten Bruttogehalt in Form von Steuern und Sozialabgaben an das Finanzamt abführen. Der verbleibende Restbetrag ist das monatliche Nettogehalt des Arbeitnehmers. Der vereinbarte Bruttolohn hingegen findet sich auf der Lohnabrechnung wieder. Dort werden neben dem Bruttogehalt die abgezogenen Beträge für Lohnsteuer und Sozialabgaben ausgewiesen und am Ende das ausbezahlte Nettogehalt angegeben.

Der Bruttolohn unterscheidet sich jedoch vom Arbeitgeberbrutto. Denn der Arbeitgeber muss für seinen Mitarbeiter noch weitere Sozialabgaben leisten, die der Bruttolohn nicht ausweist. Das Arbeitgeberbrutto bezeichnet die Summe aller Lohnkosten, die dem Arbeitgeber anfallen.

Was bedeutet der Bruttobetrag beim Einkaufen?

Der Kaufpreis, den Du an der Ladenkasse für Lebensmittel, Zeitschriften, Kleidung, Elektronik oder sonstige Waren bezahlst, bezeichnet den Bruttobetrag Deines Einkaufs. Der Bruttobetrag setzt sich aus dem reinen Warenwert sowie aus der darauf aufgeschlagenen Mehrwertsteuer zusammen.

Was ist die Mehrwertsteuer?

Die größte Einnahmequelle des Staates stellt nach der Einkommensteuer die so genannte Mehrwertsteuer. Der Name rührt von der Art der Steuer, da sie bei der Schaffung zusätzlicher Werte während des Herstellungsprozesses anfällt. Somit wird jeder Schritt im Laufe der Herstellung mit der Mehrwertsteuer belegt. Das Erhebungssystem der Mehrwertsteuer führt jedoch dennoch dazu, dass die Steuer während des Herstellungsprozesses nicht laufend anwächst, sondern als durchlaufender Posten behandelt wird. Erst am Ende der Wertschöpfungskette schlägt sich die Steuer auf den Reinwert des Produkts oder der Dienstleistung nieder, indem sie zum ersten Mal beim Verkauf der fertigen Ware ohne Verrechnungsmöglichkeit kassiert wird. Die Steuer wird auf alle Waren und Dienstleistungen und damit auf allgemeine Konsumgüter erhoben.

Warum werden manchmal nur 7% statt 19% Mehrwertsteuer berechnet?

Der normale Steuersatz für die Mehrwertsteuer liegt laut Umsatzsteuergesetz § 12 UStG in Deutschland bei 19%. Das bedeutet, dass Du für alle Waren und Dienstleistungen 19% Mehrwertsteuer bezahlst. Doch der Staat hat mit dem ermäßigten Steuersatz in Höhe von 7% Ausnahmen von der normalen Besteuerung gebilligt, um für bestimmte Güter erschwingliche Preise zu gewährleisten. Unter die Ermäßigung fallen zum Beispiel zahlreiche Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte sowie viele Arten von Getränken. Daneben werden auch Druckartikel wie Bücher, Magazine, Tages- und Wochenzeitungen sowie Zeitschriften mit dem ermäßigten Steuersatz in Höhe von 7% belegt. Viele medizinische Hilfsmittel, wie Rollstühle oder Rollatoren enthalten ebenso nur den ermäßigten Steuersatz. Aber auch auf kulturelle Güter, wie auf Eintrittskarten für Theater und Kino oder auf Kunstgegenstände wird lediglich der ermäßigte Steuersatz aufgeschlagen. Ganz ohne Mehrwertsteuer erhältst Du hingegen medizinische Leistungen oder Erträge aus Bausparverträgen und Versicherungen, wobei bei letztgenannten Kapitalertragssteuern anfallen können.

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Wer bezahlt die Mehrwertsteuer?

Jeder Konsument bezahlt die anfallende Mehrwertsteuer indirekt an den Staat, sobald er irgendetwas einkauft. Daher wird die Mehrwertsteuer als indirekte Steuer bezeichnet. Unternehmer sind verpflichtet, auf ihre Waren und Dienstleistungen die Steuer aufzuschlagen und die Steuer mit dem daraus entstandenen Kaufpreis von ihren Kunden einzukassieren. Danach müssen Unternehmen die eingenommene Steuer an das Finanzamt weiterleiten. Da Unternehmer die Steuer auf den Wert ihrer Ware oder Leistung aufschlagen, tragen letztlich die Verbraucher die Last der Mehrwertsteuer allein, sobald sie etwas einkaufen.

Wie unterscheiden sich Mehrwertsteuer und Umsatzsteuer?

Die Mehrwertsteuer wird im Umsatzsteuergesetz geregelt. Denn die Mehrwertsteuer und die Umsatzsteuer bezeichnen im Kern dieselbe Steuer. Die Mehrwertsteuer muss durch Unternehmen von deren Kunden für alle Verkäufe von Waren und Dienstleistungen im Inland erhoben werden. Für Verkäufe innerhalb der EU gelten gesonderte Regelungen. Auf jeder Rechnung ist daher mit einem Kürzel, wie zum Beispiel „MwSt 19%“ oder „MwSt 7%“, die aufgeschlagene oder enthaltene Mehrwertsteuer ausgewiesen.

Wie wird die Mehrwertsteuer zur Umsatzsteuer?

Die von seinen Kunden eingenommene Mehrwertsteuer muss das Unternehmen als so genannte „vereinnahmte Umsatzsteuer“ wieder an das Finanzamt ausbezahlen. Unternehmen erhalten dagegen die Mehrwertsteuer, die sie selbst an Lieferanten bezahlt haben, als so genannte „geleistete Vorsteuer“ vom Finanzamt zurückerstattet. Auf diese Weise sorgt das System der Erhebung von Mehrwertsteuer, der Weiterleitung ans Finanzamt und der Verrechnung von Umsatzsteuer dafür, dass die Steuer erst am Ende der Wertschöpfungskette und ausschließlich vom Konsumenten bezahlt wird.